Tipps für Einsteiger zum Schiffsmodellbau
Hin und wieder werden wir nach der Möglichkeit gefragt,
selbst ein Schiffsmodell zu bauen und wie es am sinnvollsten ist.
Deshalb haben wir ein paar vermeintlich nützliche Tipps für
Interessenten zusammen gestellt. Wer noch Ergänzungen hat, wir
sind für jede Meinung offen.
Eine gehörige Portion Geschick und technisches
Verständnis sollte schon mitgebracht oder entwickelt werden.
Dabei ist es wirklich unerheblich ob ein berufliche Vorbelastung da
ist oder nicht, und wo die Schwerpunkte gesetzt werden. Ob nun in
Holz, Kunststoff, Metallverarbeitung oder vielleicht in der Elektronik
das Interesse liegt muß jeder selbst herausfinden. Grundsätzlich
sollten aber nur Sachen benutzt werden die man auch selbst einbauen
kann. Nichts ist peinlicher als wenn man sein eigenes Schiff nicht
kennt und beherrscht.
Um am Anfang nicht allzulang auf ein Erfolgserlebniss
zu warten bieten sich die Baukasten-Modelle an. Für diese ist
auch meistens ausreichende Fachliteratur vorhanden. Im allgemeinen
sind ein paar Kataloge und Fachzeitschriften immer sehr hilfreich.
Man hat auch gleich eine Vorstellung in welches Preissegment man sich
begibt.
Wie in vielen Dingen ist auch bei uns das erste Modell
das schwerste, mit das teuerste und trotz der langen Bauphase das
Modell mit den meisten Baufehlern. Letztlich muß es ein jeder
selbst wissen, aber wir raten zu einem einfachen Modell. Es gibt auch
sehr ansprechende Anfänger-Modelle, die mit zusätzlicher
Bearbeitung der Details ganz toll und professionell wirken. Sie sollten
auch Platz für spätere zusätzliche Einbauten lassen
wenn die Erfahrung gewachsen ist. Deshalb nicht sofort mit einem komplexen
Dickschiff anfangen. Es ist eine frustrierende Erkenntnis, wenn man
etliche hundert Mark in sein vermeintlich neues Hobby investiert hat
und erkennt, daß das erste Ziel zu hoch gesteckt wurde. So etwas
zieht runter und im schlimmsten Fall landet das Teil halbfertig in
der Ecke.
Kontakt zu anderen Modellbauern und Vereinen in der
Nähe ist immer gut. Sie helfen gern mit Rat und so kann man einen
erheblichen Teil der Anfänger-Fehler vermeiden. Es macht auch
mehr Spaß sich auszuquatschen und Modell-Probleme zu diskutieren,
vielleicht auch ein bisschen zu spinnen. Erfahrungsgemäß
hat jeder einen anderen fachlichen Schwerpunkt oder hat einen interessanten
Artikel in der einschlägigen Fachliteratur zu dem betreffenden
Thema gelesen. In jedem Verein sind Freunde äußerst notwendig
die logistische und administrative Aufgaben übernehmen und so
den Verein mit zusammenhalten. Diese sind auch nicht gemeint, aber
wir warnen vor Vereinen, bei denen "das gemütliche Beisammen
sein" oder "Die Vereinsstatuten" ganz groß geschrieben
werden.
Von Anfang an und wie weit man sich auch entwickelt,
80 % der Bautätigkeit findet im Kopf statt. Erst wenn man die
Sache immer wieder durchdacht hat und sich dabei das Teil, die Funktion,
oder das Detail als realisierbar erweist, sollte mit der materiellen
Erstellung begonnen werden. Das spart Kosten und wir kennen keinen
erfahrenen Modellbauer der diese Erkenntnis nicht bestätigen
würde.
Die Funktions-Lösungen der Baukasten-Hersteller
sind nicht immer die besten. Da sie kostendeckend arbeiten müssen
liegen die Teile meistens im oberen Preissegment und das Ergebnis
kommt, wenn man Pech hat, aus der Mittelmäßigkeit nicht
heraus. Besser ist es, wenn man Anregungen der Fachzeitschriften aufgreift
und für sein Modell umsetzen kann.
Zur Gesamterscheinung eines guten Schiffsmodelles gehört
natürlich auch der richtige akustische Hintergrund. Für
viele Modelle wird von den großen Firmen schon ein sehr zufriedenstellendes
Soundmodul angeboten, auf das man auch zurückgreifen sollte.
Aber für manche Situationen ist dies nicht ausreichend weil der
gewünschte Sound nicht angeboten wird, oder ein Original-Ton
verwendet werden soll.
Bei Interesse an einem speziellem Soundmodul einfach mal eine
Mail
schicken.
Wir hoffen, daß wir hier ein paar Anregungen geben
konnten und der Neuling bald seinen eigenen ersten Erfolg genießen
kann. Denkt bitte daran "Rom ist auch nicht an einen Tag erbaut
worden" und "Geduld ist die größte Tugend des
Bastlers". Also nicht gleich aufgeben wenn etwas nicht sofort
klappt. Wir würden uns freuen wenn ihr uns eure erste
Erfahrungen mitteilen würdet.
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